Im Rahmen unserer Veranstaltungen zur Erinnerung an das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und des Zweiten Weltkriegs in Europa organisiert der Landesverband Berlin eine Lesung mit anschließender Diskussion mit Per Leo. Dessen Buch "Tränen ohne Trauer: Nach der Erinnerungskultur" (2021) hinterfragt die deutsche Erinnerungskultur.
Auf unsere Erinnerungskultur sind viele Deutsche stolz. Tatsächlich aber diente sie oft nur der eigenen Entlastung. Und sie hat unser Geschichtsbewusstsein verengt. Per Leo weitet es wieder, indem er den Blick öffnet: in die USA und zur DDR, nach Israel und Polen, zurück in eine unaufgeräumte Vergangenheit, nach vorne in ein unvollkommenes Einwanderungsland.
Ein Leitmotiv, das uns dabei den Weg weisen könnte, ist für Leo das deutsch-jüdische Verhältnis. Wer bereit ist, die routinierte Betroffenheit über den Holocaust hinter sich zu lassen, wird auf eine verblüffende Vielfalt stoßen. Denn "die Juden" gibt es nicht – und auch hierzulande kann man viel, viel mehr sein als bloß "kein Nazi".
Diskutieren Sie mit!
Termin: Freitag, 6. Mai 2022, 19:00 Uhr
Ort: Kapelle der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Breitscheidplatz, 10789 Berlin
Anreise mit dem ÖPNV: Zoologischer Garten, Bus 100/200 Breitscheidplatz
Wir bitten um Anmeldung per Email berlin@volksbund.de, Telefon 030-2546 4134 oder Fax 030-2546 4138.