Meldungen aus dem Landesverband Berlin
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JAK Berlin: Statements zum Krieg in der Ukraine

Der gestrige Tag und die gesamte Situation in der Ukraine geht auch uns, den Mitgliedern des Berliner JAK, sehr nahe. Am Abend des 24. Februar fand ein digitales Treffen statt, in dem wir einfach nur darüber geredet haben: 

Wie geht es uns, wie fühlen wir uns in Anbetracht der Tatsache, dass in Europa Krieg herrscht? Wie haben wir den Tag erlebt? Können wir etwas tun? 


Hier sind unsere Gedanken und Statments:


„Der Angriffskrieg von Russland ist eine historische Zäsur. Ich habe gehofft, dass ich einen Krieg in Europa in diesen Umfang nie erleben muss.“ (Anton) 
 

„Es ängstigt mich, dass sich die "westlichen" Staaten nun nicht mehr hinter vagen Aussagen verstecken können, sondern klar Haltung beziehen und Fakten schaffen müssen, dass ein im Ursprung lokaler Konflikt erneut droht, weltweite Ausmaße anzunehmen. Denn spätestens mit der Involvierung eines EU-Mitglieds wird dies auch aktiv der Fall sein. Nach der Teilnahme an vielen Volksbundprojekten, in denen wir auch gemeinsam mit Ukrainer*innen und Russ*innen zusammengesessen, über das große Leid, das Krieg und Gewaltherrschaft in Vergangenheit verursacht haben, und über Frieden als nicht selbstverständliche Folge, sondern hart erkämpftes und schützenswertes Gut, dieser gesellschaftlichen Erfahrung diskutiert, aber auch gemeinsam gelacht und Freundschaften geschlossen haben, wiegt das Entsetzen so schwer, dass es keine Worte gibt, die es nur ansatzweise angemessen beschreiben könnten.Nie hätte ich gedacht, dass so etwas im Europa des 21. Jahrhunderts möglich sein könnte!“ (Anna)
 

„Ich bin zutiefst erschüttert, über das was in der Ukraine passiert. Wir sind aufgewacht und auf einmal herrscht Krieg in Europa; etwas was wir in unserem ganzen Leben so noch nie erlebt haben. Als wir 2019 für ein Workcamp nach Liviv in die Ukraine gefahren sind, haben wir dieses wunderschöne Land mit seinen tollen und gastfreundlichen Leuten kennengelernt. Nun herrscht dort Krieg und wir müssen uns um die Menschen dort - unsere Freunde - sorgen. Sie müssen nun um ihr eigenes Leben und das ihrer Familie und Freunde bangen. Es ist so unfassbar und so surreal was dort gerade passiert und der Ausgang der Lage ist noch gänzlich unklar. Ich verabscheue die unfassbare Aggression des russischen Präsidenten und bin voller Sorge um die Menschen in der Ukraine.“ (Roxy)
 

„Krieg in Europa und wir können nur zuschauen, wie die Bedeutung von den Friedensprojekten, für die wir uns jahrelang eingesetzt haben zerfällt.
„Arbeit für den Frieden“
Und jetzt? 
Was haben wir durch unsere Arbeit erreicht, wenn sich ehemalige Campteilnehmer unter Waffen gegenüberstehn? 
Wenn ein Autokrat einen Angriffskrieg gegen eine unabhängige Nation lostritt und die deutsche Gesellschaft sich nur um die steigenden Gaspreise sorgt?

1.547 km von hier fallen wieder Bomben und sterben Menschen wegen den imperialistischen Großmachtplänen eines Herrschers.
Haben wir aus der Geschichte gelernt?
Haben wir in der Geschichte versagt?“ 

(Jonathan)
 

„Donnerstag, der 24. Februar 2022. Ein Tag, den alle Europäer:innen erinnern werden als der Tag, an dem der Frieden in Europa endete.
Ein Tag, der sich in unser kollektives Gedächtnis einbrennt und uns für alle Zeiten mit der Erinnerung prägt, wo wir waren und was wir taten, als wir vom Angriff auf die Ukraine erfuhren.
Die Ukraine entschied sich Anfang der 90er Jahre für einen europäischen Weg, einen demokratischen Weg. Noch immer wird sie als „Brudervolk“ Russlands bezeichnet, doch ist die Ukraine längst das Brudervolk eines jeden europäischen Landes geworden. Es liegt an uns, unseren Brüdern und Schwestern in der Ukraine solidarisch beizustehen, Schutz und Hilfe zu bieten. Wir dürfen nicht zulassen, dass ein Autokrat die Freiheit und Unversehrtheit eines ganzen Volkes gefährdet.
Bedingungslose Solidarität mit der Ukraine!“

(Sophie)
 

"Gewalt und Krieg ist keine Lösung für Probleme! Umso mehr braucht  man Diplomatie gerade dann, wenn man am Limit ist! Wir müssen uns fürdie Kinder und  Jugendlichen aus der Ukraine und deren Familien einsetzen. Ein klares Zeichen gegen Krieg und Gewalt, wir brauchen eine starke Friedensbewegung weltweit!“ (Tony)


Wir sind fassungslos über das, was passiert. Unsere Gedanken sind bei unseren Freund:innen in der Ukraine, ihren Familien und den Russ:innen die Mut aufbringen, ihre Stimme gegen den autokratischen Staat zu stellen.