Auf dem Grabfeld U2 des Friedhofes in Altglienicke sind tausende Opfer aus der NS-Zeit in Urnen begraben. 1950 wurde ein Sammelgrab für sie errichtet, die Toten blieben aber zunächst anonym. Als Klaus Leutner, auf diese Information stieß, wusste er, dass das nicht sein darf. In den Friedhofsunterlagen begann er mit der Recherche nach den Schicksalen der dort auf dieser verwilderten Grabstelle liegenden Menschen. Dabei erkannte er, dass Grabfeld U2 die letzte Ruhestätte für 1.372 Menschen beinahe aller Altersstufen ist. Unter ihnen sind ermordete Juden, Zwangsarbeiter:innen, Wiederstandskämper:innen und zivile Opfer. Etwa ein Drittel von ihnen kommt aus Polen, ca. 800 Menschen aus Deutschland, der Rest sind Slowaken, Niederländer:nnen, Franzosen, Letten und Österreicher:innen, mit verschiedenen Religionen, manche von ihnen Sinti und Roma, andere Zeug:innen Jehovas. Dass alle von ihnen nicht in Massengräbern nahe der Konzentrationslager, in denen sie starben, begraben sind, sondern auf dem Friedhof in Atglienicke liegen, ist etwas sehr Seltenes und Besonderes.