Meldungen aus dem Landesverband Berlin
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Umfangreiches Programm zu 80 Jahren Kriegsende in Europa

Zum 80. Jahrestag erinnern wir in der Gedenkwoche um den 8. Mai mit zahlreichen Veranstaltungen an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa und die Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Berlin Mai 1945 Valery Faminsky / Privatsammlung Arthur Bondar

Am 2. Mai 1945 kapitulierten die verbliebenen Einheiten der Wehrmacht in Berlin, wenige Tage später erfolgte die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Dies beendete die Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs in Europa, der Abermillionen Tote, Verwundete, Traumatisierte, Vertriebene und Flüchtlinge gefordert hatte: Die Verwüstungen zogen sich durch den gesamten Kontinent. Mit dem Kriegsende war nicht nur Deutschland von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft befreit worden, in der ganze Bevölkerungsgruppen ausgegrenzt, verfolgt und schließlich ermordet worden waren. Doch das Ende des Krieges führte nicht überall zum Frieden, während der Eiserne Vorhang Europa und nicht zuletzt Deutschland zerteilte.

Zum 80. Jahrestag erinnern wir in der Gedenkwoche um den 8. Mai mit zahlreichen Veranstaltungen an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa und die Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Die allermeisten Veranstaltungen sind für Sie kostenlos - natürlich freuen wir uns immer über Ihre Spenden! Eine detaillierte Beschreibung zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie, wenn Sie den markierten Links folgen:

Der Landesverband Brandenburg lädt am 30. April um 10:30 Uhr zur Einbettung weiterer Kriegsopfer auf den Waldfriedhof Halbe. Auch heute noch werden Zivilisten oder Soldaten geborgen, die in der blutigen Kesselschlacht umkamen. Die Gedenkrede wird Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke halten.

Am 5. Mai um 19:00 Uhr bieten wir ein Zeitzeugengespräch mit Adolf Friedrich von Schack in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche an: Sein gleichnamiger Vater war als Major am Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime am 20. Juli 1944 beteiligt und wurde am 15. Januar 1945 hingerichtet. Der inzwischen 93jährige Sohn erlebte den Zweiten Weltkrieg ab 1941 in Potsdam, wo er auch das Kriegsende und die Nachkriegszeit verbrachte.

Zusammen mit dem AlliiertenMuseum zeigen wir am 7. Mai den oscarprämierten halbdokumentarischen Film „Die Gezeichneten“ (The Search, USA 1948) des preisgekrönten Regisseurs Fred Zinnemann („Zwölf Uhr mittags“, „Verdammt in alle Ewigkeit“) über das Schicksal vertriebener Kinder nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Filmvorführung ab 18:00 Uhr im Zehlendorfer BALI Kino schließt sich ein Gespräch mit der Filmwissenschaftlerin Dr. Imme Klages an. Der Eintritt beträgt 9,- € (ermäßigt 7,- €).

Am 8. Mai veranstalten wir um 10.00 Uhr eine Gedenkfeier auf dem Friedhof Britz I Buschkrugallee. Zusammen mit dem Bürgerverein Britz treffen wir uns auf dem Opfergrabfeld in der Abteilung 3a jenes Friedhofs zur Kranzniederlegung. Die Gedenkreden werden die stellvertretende Präsidentin des Abgeordnetenhauses Dr. Bahar Haghanipour und unser Landesvorsitzender Dr. Fritz Felgentreu halten. Direkt im Anschluss bieten wir Interessierten eine Friedhofsführung an. Zudem erwartet Sie ein Trompeter aus dem Stabsmusikkorps der Bundeswehr.

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist nicht nur ein Wahrzeichen Berlins, sondern ein Mahnmal gegen den Krieg: Die Ruine der 1943 zerbombten Kirche wurde hierzu bewusst erhalten; die neue Kirche beherbergt ein Nagelkreuz aus der zerstörten Kathedrale von Coventry sowie die „Madonna von Stalingrad“ von Kurt Reuber. Den dortigen zentralen Gedenkgottesdienst zum 8. Mai können Sie ab 10:00 Uhr live im ZDF verfolgen.

Die zentrale Kranzniederlegung der Verfassungsorgane in der Neuen Wache Unter den Linden findet am 8. Mai um 11:00 Uhr statt. Zur selben Zeit gedenkt die Botschaft Frankreichs am französischen Ehrenmal auf dem Gelände der Julius-Leber-Kaserne dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Am Nachmittag werden der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner und unser Präsident Wolfgang Schneiderhan eine stille Kranzniederlegung am Sowjetischen Ehrenmal in Pankow-Schönholz durchführen.

Am 8. Mai ab 14:00 Uhr werden vor und in der Gedächtniskirche Informationsstände und Kurzvorträge unter dem Motto “Erinnern für die Zukunft” angeboten; auch der Volksbund wird sich daran beteiligen, u.a. mit einem eigenen Informationsstand, wo Sie mit unserem Referatsleiter Gräbernachweis Robert Zaka die “Gräbersuche online” durchführen können, während ab 14:00 Uhr unser Referatsleiter Erinnerungskultur und Netzwerkarbeit Dominik Tomenendal einen Vortrag in der Kapelle halten wird.

Ebenso am 8. Mai findet um 14:00 Uhr eine weitere Gedenkfeier auf dem Friedhof „In den Kisseln“ in Spandau statt. Hierzu laden wir Sie zusammen mit dem Bezirksamt Spandau ein. Die Gedenkreden werden Thorsten Schatz (Bezirksamt Spandau von Berlin), Oberfeldarzt Dr. Mark Storch (Kommandeur des Führungsbereichs Berlin des Sanitätsregiments 1) und unser Landesvorsitzender Dr. Fritz Felgentreu halten. Die musikalische Umrahmung erfolgt durch das Bläserensemble des Stabsmusikkorps der Bundeswehr. Nach dem ersten Teil in der Friedhofskapelle gehen wir gemeinsam zur Kranzniederlegung und zur Vorstellung einer Biographien ans Hochkreuz im Ehrenfeld I. 

Um 18:00 Uhr laden wir Sie ebenso in die Gedächtniskirche zum interreligiösen Gedenkgottesdienst mit Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama, Erzbischof Dr. Heiner Koch, Landesbischof Dr. Christian Stäblein, Pfarrerin Marion Gardei (auch unser Landesvorstandsmitglied) und Pfarrerin Kathrin Oxen (auch unsere Landesvertreterin) ein; unser Präsident Wolfgang Schneiderhan wird die Gedenkrede halten. Im Anschluss stellen der Galerist und Verleger Thomas Gust und der ukrainische Fotojournalist Arthur Bondar ab 19:30 Uhr in der jenseits der alten Kirche gelegenen Kapelle der Gedächtniskirche die Fotografien von Valery Faminsky vor, der im Mai 1945 den Krieg und seine Folgen ohne Pathos und Propaganda abbildete.

Sind Sie selbst eine Zeitzeugin oder ein Zeitzeuge des Zweiten Weltkriegs oder der unmittelbaren Nachkriegszeit? Würden Sie Ihre Erinnerungen, Aufzeichnungen oder Fotografien für unsere Bildungsarbeit mit uns teilen? Können Sie sich in Ihrer Nachbarschaft an Notbestattungen erinnern oder an deren Umbettung auf Friedhöfe? Oder haben Sie Fotografien oder Daten von Angehörigen, die im Krieg umkamen? Gern würden wir die zahlreichen Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft der Anonymität entreißen. Wir als Berliner Landesverband nutzen natürlich insbesondere die 170 Opfergrabstätten unserer Hauptstadt als Mahn- und Bildungsorte. Vielen Dank für Ihre Mithilfe! Melden Sie sich gern per Brief, Fax, Telefon oder Mail bei uns:

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Landesverband Berlin
Julius-Leber-Kaserne
Kurt-Schumacher-Damm 41
13405 Berlin
Tel. 030-2546 4134
Fax 030-2546 4138
Mail berlin@volksbund.de 

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