Seit dem 1. September 2020 mache ich ein Freiwilliges Soziales Jahr - Politik beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Landesverband Berlin.
Und wenn nicht Corona gewesen wäre …
Wenn nicht Corona gewesen wäre, hätte ich eine 39h Woche und würde im Büro des Landesverbandes Berlin um 9 Uhr mit den drei anderen Mitarbeitern bis 17:30 Uhr arbeiten. Meine Aufgabe bestände darin, mich um die Post der Jugendarbeit zu kümmern. Administrative Aufgaben wie E-Mails beantworten sowie schreiben, Telefonate führen oder recherchieren. Des Weiteren wäre ein wichtiger Teil der Aufgaben die Unterstützung der Bildungsreferentin des Volksbundes in der Planung und Durchführung neuer Schul- und Bildungsprojekte. Hinzu kommt außerdem noch die Unterstützung des Jugendarbeitskreises des Volksbundes (JAK), hierbei müssen regelmäßige Treffen und Projekte geplant und veranstaltet werden.
Einer der wichtigsten Tage im FSJ-P beim Volksbund ist der Volkstrauertag im November, zu welchem der aktuelle FSJler das Totengedenken verliest.
Doch auch mit Corona und unter all den Umständen hat sich mein FSJ-P beim Volksbund gelohnt und ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden.
Auch, wenn ich mich seit Dezember 2020 im Homeoffice befunden habe, hatte ich einige spannende Aufgaben und war stetig in Kontakt mit unserer Bildungsreferentin, welche einen immer unterstützt hat. Natürlich hatte ich weiterhin die üblichen administrativen Aufgaben wie E-Mails beantworten, den JAK betreuen oder Texte für die Internetseite schreiben.
Ein tolles Projekt, welches ich von Anfang an beim Wachsen und Gedeihen zusehen konnte, war das JAK Gedenkvideo, welches wir anlässlich des Volkstrauertages im November und der alljährlichen JAK Gedenkveranstaltung in Plötzensee gedreht haben. Das Video hat eine ergreifende Botschaft des Erinnerns und des Gedenkens, welche die Veranstaltung in einem würdigen Rahmen widerspiegelt.
Mein persönliches kleines Highlight an diesem ereignisreichen Wochenende, war die Gedenkveranstaltung in der Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche am 15. November zu welchem ich das Totengedenken vor einigen Besuchern verlas.
Während des Freiwilligen Sozialen Jahres beim Volksbund hat jeder und jede die Möglichkeit sich ein eigenes Projekt zu überlegen und es durchzuführen. Hierbei handelt es sich bei meinem Projekt um ein Generationengespräch mit einer älteren Dame. Im Nachhinein betrachtet wohl eines der interessantesten und ergreifendsten Gespräche, die ich bisher geführt habe. Über zwei Stunden haben wir uns über ihr Leben unterhalten, über das Leben wie es heute ist, wie es sich verändert hat und über ihre Verbundenheit, die sie zum Volksbund hat. Aus diesem Gespräch entstand in der Zeit, die ich im Homeoffice verbrachte, ein sehr interessantes und für mich lehrreiches Generationeninterview.
In der Zeit des Lockdowns hat man wenig Menschen um sich, da ist eine Online-Seminarwoche, die durch den Träger die IJGD organisiert wird, eine sehr gute Alternative, um ein paar neue Gesichter kennenzulernen. Außerdem werden in den Seminaren verschiedene politisch gesellschaftliche Themen ausgearbeitet.
Das Team des Volksbundes ist sehr freundlich und hilfsbereit, sodass Probleme stetig angesprochen und geklärt werden können. Der Volksbund lässt den Freiwilligen die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten und Interessen umzusetzten und neu zu entdecken.
Nach sieben Monaten überreiche ich den FSJler-Staffelstab an meine Nachfolgerin, da ein neuer Lebensabschnitt auf mich wartet … das Studium!